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boeni, 7. august 1999, let's burn 2:

eine woche nach sanjos geburtstag gibt es eine wiederholungsparty, wegen des großen erfolges. diesmal bei mir. habe alle möglichen leute eingeladen. lemba ist gestern abend, am freitag, gekommen. waren im land unter, wo ich mich wieder hervorragend mit woldo amüsiert habe. sie hatte einen interessanten schwarzen hosenanzug an.

mittags gehe ich in der seilerstr. boxen bei einem der türken kaufen. meine alten sind zu oft durchgebrannt. für 160 gibt er mir ein olles paar. es klingt beschissen, also renne ich mit beiden dingern wieder runter, um die ecke und nehme ein gräßeres paar mit. die typen vergessen, mir die 40 mark differenz abzukn&öuml;pfen. der sound ist o.k. meine ersten partyboxen.

es ist noch hell, als die ersten aus der gang kommen. ich stehe im erker am mischpult. lemba fragt, ob es kekse gibt. gute idee. wir backen mit gutem dope aus amsterdam ein sch&öuml;nes blech und drapieren die kekse auf dem wohnzimmertisch. der abend kommt in fahrt, die kekse finden hungrige mäuler, eins besonders: mein kollege m. hält sie für nachtisch, den er sich im restaurant verkniffen hat, um mit seiner begleitung nicht zu spät einzutreffen. er isst fünf kekse. er habe von nichts gewußt, beteuert er bis heute, während s. angibt, ihn gewarnt zu haben. aber s. hat er den ganzen abend lang ignoriert, selbst schuld, und s. kam immer wieder auf die tanzfläche gerannt, um sich bei mir zu beschweren.

mein zeitgefühl läst sich auf. alles geht durcheinander. noaal rollt auf meinem kniehocker über die tanzfläche, dann häre ich jemanden rufen "noaal und makan" knutschen. derweil saufen sich sanjo, simjo, barak, schmi und viele andere die hucke voll. wieder unruhe, ein raunen, ich gucke in die küche. dort steht woldo und hält m. im arm. er ist steif wie eine holzpuppe. er glaubt, er stirbt. woldo bringt ihn in mein schlafzimmer, seine begleitung faucht, weil sie alles falsch versteht.

t. kommt grinsend auf mich zu und fragt, wer denn woldo sei. ob da was laufe. ich weise das von mir. t. und frauen auf parties ist ja auch immer so ein kapitel. er will ein geständnis von mir, aber da gibt es doch gar nichts zu gestehen. inzwischen ist es schon wieder hell.

ich bin so platt, aber mein bett ist ein drogenlazarett, also hole ich die gästematratze, auf der lemba schläft, hervor. noch bevor ich mich vor meinem musikschrank auf sie fallen lassen kann, liegt da so eine kleine frau drauf. ich kenne sie nicht, obwohl ich ihr gesicht irgendwo schon mal gesehen habe, sie hat vorhin ständig in meinen singles rumgewühlt. na und, soll sie da liegen, ich will meine ruhe haben. ob ich schüchern sei, fragt sie allen ernstes. was ist hier eigentlich los? sie befingert mich, na gut, dann knutschen wir halt. und wir knutschen. aber es turnt mich nicht an. im augenwinkel bemerke ich, wie woldo umgeht. au backe. es ist was im busch. wie komme ich da raus? nach einer weile entwinde ich mich der frau, wir nennen sie mal die krankenschwester. fortan versuche ich mich von ihr zu distanzieren. woldo bleibt sauer, während noaal und makan knutschen. ich sitze hilflos in meinem ledersessel und lege wolfgang voigt aus-chillen auf. das hilf nicht, sanjo und die anderen sind fit wie ein turnschuh. gottseidank wird nun mein schlafzimmer frei. der stoned-te m. wird abgeführt und ich falle auf mein bett. die krankenschwester hinterher. lieber himmel! sie möchte mehr als nur knutschen, meint sie. ich stelle mich so tot ich kann. dann fällt ihr ein, dass sie nachher früh arbeiten muss, sie geht, ich höre in der ferne noch irgendwelche geschmacklosen 80erhits und schlafe ein wie ein bleiklotz.

weiter am 22. august 1999